Unter Schülern kursieren radikale Videos und Gerüchte über den Nahostkonflikt. Eine Historikerin der Pädagogischen Hochschule Salzburg organisierte daher eine neue Veranstaltungsreihe für die Lehrkräfte.
Es sind Gerüchte wie diese, die in Salzburger Schulen umgehen: „Die Hamas, das sind die Palästinser. Die sehnen sich nach Befreiung.“ Oder: „Was die Hamas in Israel tut, das machen die Juden mit den Palästinensern.“ „Der Antisemitismus lebt derzeit stark auf. Viele Lehrer fühlen sich überfordert, wie sie mit dem Nahostkonflikt umgehen sollen“, sagt Adelheid Schreilechner.
Gleich 90 Teilnehmende am ersten Abend
Die Historikerin der Pädagogischen Hochschule Salzburg (PH) hat aus dem aktuellen Anlass eine Infoabend-Reihe für Lehrer organisiert. Wie groß der Unterstützungsbedarf ist, zeigte sich Montagabend. Da nahmen an der ersten Online-Veranstaltung gleich 90 Lehrkräfte aller Schultypen aus allen Bezirken.
Sogar Lehrer aus Wien, Vorarlberg und der Steiermark rüsteten sich mit geschichtlichem Wissen über den Nahostkonflikt für die Schule. „Die Stimmung in den Schulen ist laut den Lehrern nicht aufgeheizt. Aber die Schüler stellen Fragen. Dafür ist die Schule ja auch da“, sagt Schreilechner.
Fragen stellen - zuhause oft nicht möglich
In vielen Elternhäusern sei man klar positioniert, entweder für Israel oder für die Palästinenser. Nur in der Schule könnten diese Kinder Fragen zum Krieg stellen, die zuhause nicht möglich wären, so Schreilechner.
Kinder sehen Grausiges – Eltern als Zuhörer gefragt
Viele Kinder sehen grausige TikTok-Kriegs-Videos an. Ihnen können auch ihre Eltern helfen, rät die Historikerin: Indem sie die Emotionen und Ängste ihrer Kinder ernst nehmen und nachfragen, was sie auf Social Media gesehen haben. Kleinen Kindern könne man den Krieg wie einen Streit erklären. Es sei auch in Ordnung, als Familie zu sagen: „Wir müssen uns nicht positionieren.“
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